Glücksforschung - Erkenntnisse und Konsequenzen
Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel zu Gast an der Kaufmännischen Berufsschule Bayreuth
Mit Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel, Professor für Makroökonomie, insbes. Geld-und Währungspolitik, Psychologische Ökonomie und Glücksforschung an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg war erneut ein hochrangiger Referent zu Gast an der Kaufmännischen Berufsschule Bayreuth, um über die Erkenntnisse und Konsequenzen einer – bislang sicherlich noch nicht jedem der Zuhörer bekannten – Forschungsrichtung zu berichten. Als ausgewiesener Experte befasst sich der Ökonom Ruckriegel mit der Glücksforschung, wobei Glück hier verstanden wird als Wohlbefinden/Zufriedenheit, nicht als Glück im Sinne des Zufallsglücks.
Mit Hilfe zahlreicher Beispiele verdeutlichte Prof. Dr. Ruckriegel, wie aktuell ein Wandel im Denken hin zu einer Politik/einem Wirtschaftssystem mit dem Ziel der Steigerung des Glücks/der Zufriedenheit der Gesellschaft in politischen Institutionen, aber auch in Unternehmen und der ökonomischen Forschung stattfindet. Dabei betonte er aber, dass dieser Ansatz bereits als Grundidee der sozialen Marktwirtschaft gegeben war, durch die starke Betonung des Wirtschaftswachstums als zentrales wirtschaftspolitisches Ziel allerdings völlig in den Hintergrund gerückt ist.
Im Laufe seiner Ausführungen zeigte der Referent auf, dass nicht eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast, Einkommenserhöhungen oder eine stetige Zunahme des BIP zu einer dauerhaften Zunahme des Wohlbefindens bzw. der Zufriedenheit führt, sondern das hierfür v. a. Faktoren wie Gesundheit, intakte soziale Beziehungen, Religiosität, Arbeitsplatz-zufriedenheit u. v. m. entscheidend sind. In diesem Zusammenhang nannte der Referent auch Konsequenzen für die Politik, die Unternehmen, aber auch für jeden einzelnen Menschen.
Prof. Dr. Ruckriegel bot einen kurzweiligen, fachlich sehr fundierten und inhaltlich dichten Vortrag über eine durchaus beachtens- und nachdenkenswerte Thematik, wofür sich Schulleiter Dr. Höfer sehr herzlich bedankte. Im Anschluss konnten die Gespräche bei einem Imbiss weiter fortgesetzt und vertieft werden.
(verfasst von StR Stefan Mahnke)
Anzeige des Nordbayerischen Kurier vom 14. Februar 2012:
GESICHT DES TAGES
„Auf einer Glücksskala von null bis zehn bin ich eine Neun“, sagt Karlheinz Ruckriegel schmunzelnd. Der aus Bayreuth stammende Professor für Makroökonomie lehrt an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg und hält heute passend zum Valentinstag an der Kaufmännischen Berufsschule einen Vortrag zum Thema „Glücksforschung“. Diese ist mittlerweile ein etablierter Teil der Wirtschaftswissenschaften. Ruckriegel rät, sich Ziele zu setzen, optimistisch zu sein und das Hier und Jetzt zu genießen, um glücklich zu sein. Zu einer glücklichen Partnerschaft würden Zuneigung, Respekt und Abwechslung verhelfen. Ob in der Ökonomie oder im Alltag: „Wer optimistisch ist, hat mehr Erfolgserlebnisse.“