Dienst am Menschen - Dienst am Frieden

Kaufmännische Berufsschule spendet 500.--€ für friedenspädagogische Arbeit

 

Politisches Desinteresse unter Jugendlichen, zunehmende Gewaltbereitschaft, die Anfälligkeit von Jugendlichen für radikales, fremdenfeindliches Gedankengut sind alarmierende Zeichen für mangelndes Demokratiebewusstsein. Wissen Jugendliche das Leben in einer demokratischen Gesellschaft zu schätzen? Was kann die Jugend,  in Zeiten jahrelang mordend durch die Bundesrepublik ziehender "Neo-Nazi-Zellen",  stärker gegen rechtsradikale Umtriebe immun machen, als das Erleben der endlosen Reihen von Gräbern junger Menschen, die von einem menschenverachtenden Regime missbraucht und um ihre Zukunft betrogen worden sind? Was ist ein stärkerer Impfstoff gegen Intoleranz, Fremdenhass und latente Gewaltbereitschaft als das stete Bewusstmachen der Notwendigkeit Kriegsgräber als Mahnmale und Zeichen einer den Menschen entwürdigenden Vergangenheit unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer wieder vor Augen zu führen. 

Religionslehrer Winfried Hübner nahm auch in diesem Schuljahr den Volkstrauertag als Basis die gelebten Rituale in den umliegenden Gemeinden und Städten, sowie das dazu notwendige geschichtliche Hintergrundwissen seiner Schüler/innen zu hinterfragen. Anlaß zur Sorge ist auch die im äußeren Umfeld der Schule vereinzelt beobachtbare und schon in den Anfängen nicht zu duldende Plakatierung rechtsradikaler Propaganda. Ziel des mit medialen Elementen unterstützten Unterrichts war es junge Menschen unserer Schule nachdenklich und sensibel zu machen, dazu aufzufordern Verantwortung für den gesellschaftlichen Frieden in ihrer persönlichen und beruflichen Umgebung zu übernehmen. 

Als Zeichen der Aufgeschlossenheit für die Thematik und als Symbol bereitwilligen Engagements konnten die Schüler/inne Kerzen erwerben, deren Erlös der Deutschen Kriegsgräberfürsorge zur Verfügung gestellt wird, die im Auftrag der Bundesregierung auch die deutschen Kriegsgräberstätten im Ausland betreut. Mehr als 3000 Jugendliche nehmen jährlich an Schülerprojektwochen teil, die sie unmittelbar mit den Folgen von Kriegen und Gewaltherrschaft konfrontiert. Da sich auch einige Lehrkräfte und das Verwaltungspersonal der Kaufmännischen Berufsschule dankenswerterweise an der diesjährigen Sammelaktion beteiligten konnte wie in den vergangenen Jahren auch heuer wieder ein ansehnlicher Betrag in Höhe von fast 500.--€ u.a. für die friedenspädagogische Arbeit zur Verfügung gestellt werden.