Beeinträchtigung – was bedeutet das eigentlich?
Dies durften die Schülerinnen und Schüler der GMF 11a und GMF11b am Ende des Schuljahres 2015/2016 im Rahmen des medizinischen Fachkundeunterrichtes hautnah erleben. Unter Verwendung diverser Hilfsmittel, wie beispielsweise Gehstützen, Rollstuhl, und Brillen, die verschiedenste Augenerkrankungen simulieren, mussten die Schüler unterschiedliche Alltagssituationen rund um die Schule meistern. Beispielsweise den Gang zum Hausmeister oder zur Toilette, das Lesen des Vertretungsplanes ebenso wie den Weg zum Sekretariat.
Alleine diese unscheinbaren Aufgaben bereiteten den „beeinträchtigten“ Schülern große Schwierigkeiten. Das Überwinden von Treppen, aber vor allem der Weg zum Parkplatz, war für die Rollstuhlfahrer schier unmöglich. Selbst die zur Unterstützung bereitstehenden Mitschüler konnten nicht jede Problemlage beseitigen. Die Idee hinter diesem Selbsttest war, dass durch dieses Ausprobieren Nichtbehinderte sich in ein Leben mit Behinderung hineinversetzen und aufkommende Probleme besser verstehen können. Dieser Erkenntnisgewinn ist nicht nur für die tagtägliche Arbeit in der Arztpraxis der Auszubildenden zur/zum medizinischen Fachangestellten immens wichtig, sondern auch für die Inklusionsbestrebungen unserer Schule. Im Anschluss an das Projekt wurden Vorschläge gesammelt, wie die Situation an der Schule verbessert werden könnte, um den Alltag für Menschen mit Beeinträchtigung leichter zu machen. Alles in Allem - ein gelungener Praxistest mit vielen neuen Eindrücken, einem Zugewinn an Verständnis und einer Ideensammlung für die Umsetzung des Inklusionsgedankens an unserer Schule.
Anja Kübrich, Referendarin