Methodenzertifikat

In den vergangenen Jahren haben sich aufgrund der vielfältigen Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten die Aufgaben- und Anforderungsprofile für nahezu alle Ausbildungsberufe stark verändert. Im Zuge der Globalisierung müssen Arbeitnehmer universell und flexibel einsetzbar sein. Der ansteigende Zeit- und Leistungsdruck erfordert vom Arbeitnehmer Kompetenzen, mit seinen begrenzt vorhandenen Ressourcen optimal zu wirtschaften. Zudem sind durch die immer kürzer werdende Halbwertzeit von Wissen und der damit verbundenen Notwendigkeit, sich neues Wissen selbständig anzueignen, Methoden und Werkzeuge erforderlich, die bei Informationssuche, -beschaffung, -auswertung und bei Präsentationen behilflich sind.

Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen kommt neben den entsprechenden Fach- und Sozialkompetenzen vor allem der Methodenkompetenz eine wichtige Bedeutung zu.

Ab dem Schuljahr 2008/2009 kann an der Kaufmännischen Berufsschule in Bayreuth im Rahmen einer Zusatzqualifikation ein Methodenzertifikat erworben werden. Hierzu geben wir den Schülerinnen und Schülern während ihrer schulischen Ausbildung die Möglichkeit, neben Faktenwissen auch wichtige Schlüsselqualifikationen zu erlernen und praxisnah anzuwenden.

Auf Grundlage der bewährten Methodenwoche werden im Unterricht über die gesamte Ausbildungsdauer hinweg die nachfolgenden Bausteine (Module) erarbeitet und vertieft:

10. Klasse: Präsentationstechniken/Teamarbeit/Textbearbeitung
11. Klasse: Kreativitätstechniken/Zeitmanagement und Lerntechniken
12. Klasse: Motivation

Am Ende der Ausbildung/Schulzeit werden die vermittelten Inhalte im Rahmen einer Prüfung abgeprüft und bei Bestehen zertifiziert. Das Prüfungskonzept wurde zusammen mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Universität Bamberg erarbeitet und soll in den nächsten Jahren gemeinsam weiterentwickelt werden.

Voraussetzung der Zulassung zur Zertifikatsprüfung ist ein Nachweis der vermittelten Module durch ein von den Schülerinnen und Schülern selbst zu führendes Formblatt sowie die Entrichtung einer Prüfungsgebühr von insgesamt 20,00 € sowie der eigenständigen und fristgerechten Anmeldung der Schülerinnen und Schüler zur Prüfung.

Die Prüfung selbst gliedert sich in zwei Teile.

Im ersten Teil erhalten die TeilnehmerInnen einen Einstiegstext in eine Fallstudie. Ihre Aufgabe ist die Textbearbeitung und die Visualisierung der wesentlichen Inhalte des Textes. Hierfür beträgt die Bearbeitungszeit eine Stunde. Bei Bestehen erhält man die Berechtigung am zweiten Prüfungsteil teilzunehmen.

Schwerpunkte im zweiten Teil sind aufbauend auf der Fallstudie und den Ergebnissen des ersten Prüfungsteils Teamarbeit, Präsentationstechniken und soziale Kompetenzen. Dieser Prüfungsteil wird etwa 2-3 Stunden dauern.

Nach erfolgreicher Teilnahme an der Prüfung erhalten alle TeilnehmerInnen ein Zertifikat der Schule ausgestellt und erwerben somit eine sinnvolle Zusatzqualifikation für den Arbeitsmarkt.